Besteuerung von Bitcoin und Kryptowährungen in Spanien

Besteuerung von Bitcoin in SpanienBesteuerung von Bitcoin in SpanienKryptowährungen werden in Spanien als Teil des Vermögens betrachtet

Die Besteuerung von Kryptowährungen wie Bitcoin ist sowohl in Deutschland als auch in Spanien komplex und erfordert eine genaue Kenntnis der gesetzlichen Regelungen in beiden Ländern. Dieser Artikel kombiniert die wesentlichen Aspekte der Besteuerung und zeigt, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es gibt.


Besteuerung in Spanien

Einkommensteuer (IRPF)

In Spanien werden Gewinne aus dem Verkauf oder Tausch von Kryptowährungen als Kapitalerträge behandelt und unterliegen der Einkommensteuer (IRPF). Die Steuersätze sind progressiv und für 2025 wie folgt gestaltet:

Gewinnspanne (€)Steuersatz
Bis 6.00019 %
6.001 – 50.00021 %
50.001 – 200.00023 %
200.001 – 300.00027 %
Über 300.00028 %

Vermögensteuer

Kryptowährungen werden in Spanien als Teil des Vermögens betrachtet und unterliegen der Vermögensteuer. Die Freibeträge variieren je nach Region, liegen jedoch häufig bei 700.000 €. Vermögenswerte, die diesen Betrag überschreiten, unterliegen Steuersätzen zwischen 0,2 % und 3,5 %.

Meldepflichten

Ab 2025 gelten in Spanien neue Meldepflichten für Kryptowährungsbestände und -transaktionen. Die wichtigsten Formulare sind:

  • Modelo 172: Meldung von Guthaben in Kryptowährungen.
  • Modelo 173: Meldung von Transaktionen mit Kryptowährungen.
  • Modelo 721: Meldung von im Ausland gehaltenen Kryptowährungen, wenn der Wert 50.000 € übersteigt.

Mehrwertsteuer (IVA)

Der Kauf und Verkauf von Kryptowährungen ist in Spanien von der Mehrwertsteuer befreit, da sie als Zahlungsmittel und nicht als Ware betrachtet werden.

Erbschaft- und Schenkungssteuer

Kryptowährungen, die im Rahmen einer Erbschaft oder Schenkung übertragen werden, unterliegen der Erbschaft- und Schenkungssteuer. Die Steuersätze variieren je nach Region und Verwandtschaftsgrad.


Besteuerung in Deutschland

Einkommensteuer

  • Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen gelten als private Veräußerungsgeschäfte (§ 23 EStG).
  • Freibetrag: Gewinne bis 600 € (ab 2024: 1.000 €) bleiben steuerfrei.
  • Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen, die länger als ein Jahr gehalten werden, sind steuerfrei.

Vermögensteuer

In Deutschland gibt es derzeit keine Vermögensteuer. Kryptowährungen werden daher diesbezüglich nicht besteuert.

Mehrwertsteuer (USt.)

Wie in Spanien ist der Kauf und Verkauf von Kryptowährungen von der Umsatzsteuer befreit.

Erbschaft- und Schenkungssteuer

Kryptowährungen, die im Rahmen einer Erbschaft oder Schenkung übertragen werden, unterliegen der Erbschaft- und Schenkungssteuer. Die Steuersätze und Freibeträge hängen vom Verwandtschaftsgrad ab.

Meldepflichten

Deutschland hat aktuell keine spezifischen Meldepflichten für Kryptowährungen. Gewinne müssen jedoch in der Steuererklärung angegeben werden.


Vergleich der Besteuerung von Kryptowährungen: Deutschland vs. Spanien

AspektDeutschlandSpanien
EinkommensteuerGewinne steuerfrei nach 1 Jahr Haltedauer, Freibetrag bis 1.000 €.Progressiver Steuersatz bis 28 %.
VermögensteuerNicht erhoben.Steuersätze zwischen 0,2 % und 3,5 %, Freibetrag meist 700.000 €.
Mehrwertsteuer (USt./IVA)Keine.Keine.
Erbschaft- und SchenkungUnterliegt Steuer je nach Verwandtschaftsgrad.Unterliegt Steuer je nach Region und Verwandtschaftsgrad.
MeldepflichtenKeine spezifischen Vorgaben.Strenge Meldepflichten: Modelo 172, 173, 721.

Regulatorische Entwicklungen: MiCA-Verordnung in Spanien

Spanien plant, die europäische MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets) bereits im Dezember 2025 umzusetzen. Diese Verordnung zielt darauf ab, einen harmonisierten Rechtsrahmen für Kryptowährungen innerhalb der EU zu schaffen und wird erhebliche Auswirkungen auf den spanischen Kryptomarkt haben.


Wichtige Hinweise für Steuerpflichtige

  1. Dokumentation
    Sorgfältige Aufzeichnungen über alle Transaktionen und Bestände sind essenziell.
  2. Fristen einhalten
    In Spanien müssen die genannten Formulare fristgerecht eingereicht werden.
  3. Steuerberatung nutzen
    Ein Steuerberater mit Kenntnissen in beiden Ländern ist ratsam, um steuerliche Vorteile zu nutzen.

Fazit

Während Deutschland durch steuerfreie Gewinne nach einer Haltedauer von einem Jahr besticht, verlangt Spanien strengere Regulierungen und höhere Steuersätze. Beide Länder haben jedoch klare Vorgaben, die bei sorgfältiger Planung steuerliche Vorteile ermöglichen können. Mit der richtigen Beratung und Vorbereitung können Sie sicherstellen, dass Sie Ihre steuerlichen Verpflichtungen korrekt erfüllen und potenzielle Risiken minimieren.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner