Residencia in Spanien: Alles Wichtige zur Aufenthaltsgenehmigung für EU- und Nicht-EU-Bürge

Residencia in SpanienResidencia in SpanienAlles Wichtige zur Aufenthaltsgenehmigung für EU- und Nicht-EU-Bürger

Was EU-Bürger und Nicht-EU-Bürger wissen sollten um die Residencia in Spanien zu beantragen.

Wer sich langfristig in Spanien niederlassen möchte, kommt an der Residencia in Spanien (Aufenthaltsgenehmigung) nicht vorbei. Für EU-Bürger ist das Verfahren vergleichsweise unkompliziert, während Nicht-EU-Bürger mit strengeren Regularien rechnen müssen. In diesem Artikel erfährst du, worin die Unterschiede liegen, wie du die Residencia beantragst und welche Dokumente dafür nötig sind. Zudem werfen wir einen Blick auf mögliche Gesundheitsnachweise und Krankenversicherungen, die für den Antrag relevant sein können.


1. Unterschiede zwischen EU-Bürgern und Nicht-EU-Bürgern

KategorieEU-BürgerNicht-EU-Bürger
RechtsgrundlageFreizügigkeitsrichtlinie (EU)Nationale spanische Einwanderungsgesetze, Visumspflicht je nach Herkunftsland
Aufenthaltsdauer ohne AnmeldungBis zu drei MonateBis zu drei Monate (Touristenvisum nötig, je nach Land oft kürzer oder mit Restriktionen)
Erforderliche DokumenteNachweis der wirtschaftlichen Unabhängigkeit (Arbeitsvertrag, Rentenbezug etc.), KrankenversicherungGültiges Visum (z. B. Arbeitsvisum, Studentenvisum), Nachweis über finanzielle Mittel, Krankenversicherung
Beantragte DokumenteResidencia-Zertifikat („Certificado de Registro de Ciudadano de la Unión“, grünes Zertifikat)TIE (Tarjeta de Identidad de Extranjero) nach erfolgreicher Visums- und Residencia-Beantragung
BehördengangPolizeistation/Ausländerbehörde (Oficina de Extranjería) vor OrtZunächst spanisches Konsulat im Heimatland (Visum), dann in Spanien weitere Schritte zur Residencia

1.1 EU-Bürger

Dank der Freizügigkeitsrichtlinie innerhalb der Europäischen Union genießen EU-Bürger und Staatsangehörige aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) sowie der Schweiz mehr Freiheiten. Grundsätzlich dürfen sich EU-Bürger bis zu drei Monate ohne besondere Formalitäten in Spanien aufhalten. Wer länger bleiben möchte, muss sich jedoch bei den spanischen Behörden anmelden.

  • Residencia für EU-Bürger:
    • Häufig als „Certificado de Registro de Ciudadano de la Unión“ bezeichnet (grünes Zertifikat).
    • Beantragung meist einmalig bei der zuständigen Polizeistation oder Ausländerbehörde.
    • Wirtschaftliche Unabhängigkeit nachweisen (z. B. Arbeitsvertrag, Sparguthaben, Rentenbezug).
    • In vielen Fällen ist ein Krankenversicherungsnachweis wichtig, sofern keine spanische Sozialversicherung vorliegt.

1.2 Nicht-EU-Bürger

Nicht-EU-Bürger haben es oft schwerer: Sie brauchen je nach Herkunftsland ein Visum (z. B. Arbeitsvisum, Studentenvisum oder Non-Lucrative Visa), bevor sie überhaupt eine längerfristige Aufenthaltsgenehmigung beantragen können. Das erfolgt meistens im Herkunftsland bei der spanischen Botschaft oder dem Konsulat.

  • Residencia für Nicht-EU-Bürger:
    • Visumserteilung noch im Heimatland, anschließend Antrag auf Residencia in Spanien.
    • Voraussetzungen je nach Visumstyp (Arbeitsvertrag, Studiennachweis, finanzielle Rücklagen etc.).
    • Meist Pflicht, eine private Krankenversicherung vorzuweisen.

2. Beantragung der Residencia in Spanien: Schritte und wichtige Dokumente

SchrittEU-BürgerNicht-EU-Bürger
Schritt 1Dokumente vorbereiten (Ausweis, Nachweis finanzielle Mittel, evtl. Krankenversicherung)Gültiges Visum vor der Einreise ins Visum beantragen (Arbeitsvisum, Studienvisum etc.)
Schritt 2Termin bei Ausländerbehörde (Oficina de Extranjería) oder Polizeistation online/telefonisch vereinbarenAnmeldung in Spanien innerhalb meist dreißig Tagen nach Einreise mit Visum
Schritt 3Persönliche Vorsprache: Unterlagen einreichen, Gebühren zahlen, Formular ausfüllen (Modelo EX-18)Fingerabdrücke abgeben, Tarjeta de Identidad de Extranjero (TIE) beantragen
Ergebnis„Certificado de Registro de Ciudadano de la Unión“ (Grünes Zertifikat)TIE für den jeweiligen Gültigkeitszeitraum

2.1 Beantragung für EU-Bürger Residencia in Spanien

  1. Vorbereitung
    • Gültiger Pass oder Personalausweis
    • Finanzielle Nachweise (Arbeitsvertrag, Gehaltsabrechnungen, Sparguthaben usw.)
    • Krankenversicherung (gesetzlich über die Seguridad Social oder private Police)
  2. Terminvereinbarung
    • Online oder telefonisch Termin machen (in Großstädten frühzeitig planen).
  3. Besuch der Behörde
    • Gang zur zuständigen Ausländerbehörde oder Polizeistation (mit Abteilung für Ausländerangelegenheiten).
    • Vorlage der Unterlagen, Bezahlung einer Verwaltungsgebühr, Ausfüllen des Formulars (Modelo EX-18).
  4. Zertifikat erhalten
    • Bei erfolgreicher Prüfung erhältst du das Residencia-Zertifikat (grünes Papierdokument).

2.2 Beantragung für Nicht-EU-Bürger Residencia in Spanien

  1. Passendes Visum
    • In vielen Fällen (über drei Monate Aufenthalt) ist ein nationales Visum erforderlich.
    • Voraussetzung: Nachweis Arbeitsvertrag, Studienplatz, finanzielle Rücklagen oder ähnliche Dokumente.
  2. Antrag auf Residencia
    • Nach Ankunft in Spanien (in der Regel innerhalb von dreißig Tagen) Antrag bei der örtlichen Ausländerbehörde stellen.
    • Dokumente: Gültiger Reisepass, Lichtbilder, Mietvertrag/Eigentumsnachweis, Krankenversicherung.
  3. Fingerabdrücke und TIE
    • Abgabe von Fingerabdrücken.
    • Erhalt der Tarjeta de Identidad de Extranjero (Aufenthaltstitel).
    • Gültigkeitsdauer in der Regel befristet (z. B. ein Jahr), Verlängerung bei Bedarf.

3. Gesundheitsnachweise und Krankenversicherung

3.1 Krankenversicherungspflicht?

StatusErforderliche Krankenversicherung
EU-BürgerEHIC für Notfälle nutzbar; empfohlen wird jedoch ein umfassender Schutz (private Police oder spanische Seguridad Social)
Nicht-EU-BürgerIn den meisten Fällen Pflicht, eine private oder spanische Versicherung vorzuweisen, je nach Visumtyp
  • EU-Bürger: Oft genügt die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) nur für Notfälle. Wer dauerhaft in Spanien wohnt, sollte eine vollwertige Abdeckung haben, entweder über einen spanischen Arbeitgeber (Sozialversicherung) oder über eine private Police.
  • Nicht-EU-Bürger: Benötigen meist eine private Police, die stationäre und ambulante Versorgung ohne große Selbstbeteiligung deckt. Ohne diesen Nachweis ist der Aufenthaltstitel oft nicht möglich.

3.2 Gesundheitszeugnisse

  • Für EU-Bürger normalerweise nicht nötig, es sei denn, ein spezifischer Beruf oder eine Behörde verlangt es.
  • Nicht-EU-Bürger müssen für gewisse Visa (z. B. Arbeitsvisum) ein Attest vorlegen, das belegt, dass keine gefährlichen Infektionskrankheiten vorliegen.

4. Tipps und Hinweise für den erfolgreichen Antrag

  1. Frühzeitige Planung
    • Besonders für Nicht-EU-Bürger kann das Verfahren inklusive Visum-Beantragung mehrere Monate dauern.
  2. Zuverlässige Infos
    • Konsultiere offizielle Quellen wie das spanische Außenministerium oder dein nächstgelegenes Konsulat.
  3. Beglaubigte Übersetzungen
    • Kläre vorab, ob Dokumente ins Spanische übersetzt und beglaubigt werden müssen.
  4. Weitere Behördengänge
    • Neben der Residencia folgen häufig Empadronamiento (Meldeamt), Bankkonto-Eröffnung, Sozialversicherung etc.
  5. Professionelle Hilfe
    • Anwälte oder Gestorías können dir helfen, Bürokratie und Sprachhürden zu meistern.

Fazit

Die Residencia ist unerlässlich für jeden, der langfristig in Spanien leben oder arbeiten möchte. EU-Bürger profitieren von vereinfachten Prozessen und haben wenig bürokratischen Aufwand. Nicht-EU-Bürger müssen meist bereits im Heimatland ein passendes Visum beantragen und bei der Ankunft zusätzliche Schritte absolvieren.

In beiden Fällen ist eine Krankenversicherung essenziell: Entweder über die spanische Sozialversicherung oder privat. Am wichtigsten ist es, die Formalitäten nicht auf die lange Bank zu schieben und sich gut auf die Behördengänge vorzubereiten. Mit den richtigen Dokumenten und ein wenig Geduld steht deinem Leben in der spanischen Sonne nichts mehr im Wege.

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